Kymco K-XCT 300i
Intermot 2012: Kymco, Honda, Quadro

Großer Auftritt

Die Taiwaner von KYMCO hatten ihren großen Auftritt in Köln, und das ist wörtlich zu nehmen: In unmittelbarer Nachbarschaft zu Peugoet gelegen, machten beide die Halle 8 zum Roller-Mekka. Für die kommende Saison hat Kymco sein Augenmerk offensichtlich auf die boomende 300er-Klasse gelegt, denn nach Downtown und Grand Dink bieten sie mit dem neuen K-XCT 300i schon das dritte Modell in dieser Kategorie an. Mit einer auf Handlichkeit getrimmten Fahrwerksgeometrie, dem kurzen Radstand von 1450 mm und leichtgewichtigen 162 kg orientiert sich der kompakte Neuling stärker an den Bedürfnissen von Stadtbewohnern, das unterscheidet ihn von seinen tourigen Brüdern. Dazu gibt’s eine moderne Front mit H7-Scheinwerfern und blauen LED-Tageslichtleisten, auch das Heck wird von einem Rücklicht aus roten LEDs dominiert. Die beiden Wave-Scheibenbremsen sind mit einem Bosch-Antiblockiersystem versehen, als Antrieb kommt der bewährte, flüssigkeitsgekühlte Einzylinder des Downtown zum Einsatz: Mit elektronischer Benzineinspritzung mobilisiert der Vierventiler 27,7 PS und 30 Newtonmeter Drehmoment, die dem KXCT zu einem Topspeed von 130 km/h verhelfen.

Der sportive Städter wird schon Anfang 2013 zu haben sein. Der neue Grand Dink 50 macht die dreiköpfige Touring-Familie mit 125er und 300er komplett und löst den mit einem zusätzlichen „S“ versehenen, namensgleichen Vorgänger ab. Damit ist die Zeit des markant-ungewöhnlichen G-Dink-Designs endgültig vorbei, denn der neue 50er kommt im exakt gleichen modernen Gewand der größeren Familienmitglieder. Das beinhaltet eine umfangreiche Serienausstattung sowie die bequeme Ergonomie mit freiem Durchstieg, bedeutet aber auch große Dimensionen und mit 134 kg relativ viel Gewicht, das vom luftgekühlten Zweitakter mit seinen 3,3 PS bewältigt werden will. Das jüngste Grand-Dink-Familienmitglied taucht schon in Kürze im Kymco-Schaufenster auf und geht für 2999 Euro über die Ladentheke.

Etwas bedeckt hielt sich dagegen der weltgrößte Motorenhersteller HONDA – mit den Krachern warten die Japaner vermutlich bis zur Mailänder EICMA. Auf der Intermot zeigte Honda mit dem neuen NSC50R ein Herz für jugendliche Scooterfans, denen die dynamische Optik im Stil und den Farben der MotoGP-Werksrenner entgegen kommt. Technisch baut der NSC50R auf dem Vision 50 auf, wird also von dem modernen und sparsamen ohc-Zweiventil-Viertakter mit elektronischer Einspritzung angetrieben. Im alltäglichen Einsatz versprechen die großen 14-Zöller und das niedrige Gewicht von 105 kg ein sicheres Fahrverhalten, ordentlich Platz auf der Doppelsitzbank ist konstruktiv mitgegeben. Ein praktischer Stauraum sowie das CBSKombibremssystem mit Scheibe vorn und Trommel hinten ergänzen das frische Angebot.

Wesentlich spektakulärer ging es am Stand von QUADRO mit dem außergewöhnlichen Vierradroller Parcours zu. Hierbei verbaut die der italienischen Design- und Entwicklungsschmiede Marabese zugeordnete Marke ihre hauseigene hydraulische Neigetechnik nicht nur an der Vorder-, sondern auch an der Hinterachse. Das Hydraulic Tilting System (HTS) mit drei per Hydraulikleitung miteinander verbundenen öl- und gasgefüllten Druckausgleichszylindern je Achse soll Schräglagen bis zu 40 Grad gefahrlos möglich machen und eine hohe Fahrstabilität ermöglichen. Für den mit einem 27 PS starken flüssigkeitsgekühlten Einzylinder motorisierten 350er genügt der Autoführerschein.

RIEJU ist nicht gerade als Rollerhersteller bekannt, die in Girona beheimateten Spanier stehen vielmehr für 50er-Schaltmopeds. Jetzt steigen sie in das Automatik-Segment ein und haben mit dem neuen RS Sport 50 das passende Angebot parat: Der sportlich aufgemachte 13-Zöller wird von einem flüssigkeitsgekühlten Minarelli-Zweitakter befeuert und von je einer 190er-Wave- Bremsscheibe vorn und hinten gestoppt.

T.K.