Emco Novi
emco Novi

Mühelos durch den Alltag

Mit vollem „Tank“ erreicht der Novi bei realistischer Fahrweise mit Stop-and-go-Verkehr und leichten Steigungen echte 88 Kilometer Reichweite. Danach bleibt der Emco-Scoot nicht sofort stehen, sondern wird immer langsamer. Mit diesem Aktionsradius erreicht der Novi zwar noch nicht das Niveau eines Verbrenners, dem Einsatz im Alltag steht aber nichts mehr im Wege. Dazu erreicht der Fuffi-Stromer mit 45,5 km/h Spitze das gesetzliche Maximum, vom analogen Tacho recht exakt und ohne Übertreibung angegeben. Etwas Gewöhnung verlangt das typisch abrupte Anfahren eines Elektroscooters, auch wenn es sanfter als bei vielen Wettbewerbern ausfällt. Einmal in Fahrt, reagiert der Antrieb spürbar verzögert auf Gasgriffbefehle, was die Lastwechselreaktionen milder macht.

Wenig Mühe mit dem leichten Gefährt – ohne Akkus wiegt der Novi nur 75 Kilo – haben die Bremsen: Vorne verzögert die Einzelscheibe sehr ordentlich, während die hintere Trommelbremse ruhig eine Spur kräftiger zu Werke gehen könnte. Das niedrige Gewicht und die großen 14-Zoll-Räder verschaffen dem Stromer ein erstaunlich „normales“ Fahrverhalten – durchaus leichtfüßig im Handling, präzise und neutral beim Einlenken. Etwas mehr Fahrkomfort könnten vor allem die Federbeine beisteuern, die ein wenig harsch auf Bodenunebenheiten reagieren. Dafür sitzt es sich prima auf dem Retroroller, der mit flachem Trittbrett und gutem Abstand zum Sitzpolster eine entspannte Fahrerhaltung ermöglicht. Selbst auf dem hinteren Plätzchen wird es dank ausklappbarer Rasten nicht zu eng.

Unterm Strich beweist der Emco-Stromer dank tadelloser Fahreigenschaften und der konkurrenzfähigen Reichweite seine Eignung als Alltagsfahrzeug ohne Wenn und Aber. Eine grüne Einstellung verlangt jetzt nur noch der Preis, der mit zweitem Akku bei 4050 Euro liegt.

Thilo Kozik