Peugeot Jet Force 125
Peugeot Jet Force 125

Jet Force One

Was die Ausstattung betrifft, darf man von einem Sportroller wenig Praktisches erwarten. Fächer in der Frontverkleidung sind Fehlanzeige. Wer was zu verstauen hat, muss den Platz unter der Sitzbank nutzen. Der ist immerhin ausreichend für einen kompakten Integralhelm. Im stylisch kühlen Cockpit wird Information großgeschrieben: digitaler Tachometer, analoger Drehzahlmesser und Kühlflüssigkeits-Temperaturanzeige, Bordcomputer. Nützlich ist vor allen Dingen das serienmäßige Windschild. Es mag zwar der sportlichen Linienführung abträglich erscheinen, aber der Windschutz ist enorm. Wer darauf verzichten will, kann es zwar abschrauben, muss aber auch mit einer etwas geringeren Höchstgeschwindigkeit rechnen.

Den Jet Force gibt es mit und ohne ABS. Allerdings sollte man auf das sicherheitsrelevante Feature, das nur aufs Vorderrad wirkt, lieber nicht verzichten, denn speziell die vordere Scheibenbremse verzögert nicht nur vehement, sondern packt auch mit seinem automatischen Bremskraftverstärker giftig zu. Die ABS-Variante bietet obendrein noch ein Verbundbremssystem (SBC), bei dem mit dem rechten Bremshebel die Vorder- und Hinterradbremse betätigt wird.

Für den Jet Force 125 gibt es zwei Motor-Varianten: einen klassischen Viertakter ohne und mit Kompressor. Er ist robust, zuverlässig und stammt aus dem Elystar. Ein moderater Zweiventil-Motor mit elektronischer Einspritzung, der mit 12,5 PS Spitzenleistung das Klassen-Limit von 15 PS nicht ganz ausschöpft und sich mit mäßigem Spritkonsum begnügt. Auf den ersten Metern zeigt er sich beim Beschleunigen zwar recht agil, bleibt aber letztendlich aus sportlicher Sicht hinter den Erwartungen zurück. Es dauert seine Zeit, bis er die 100 km/h passiert hat.

Interessanter ist da schon die Kompressor-Variante, die dem Viertakter nach dem Roots-Prinzip mit maximal knapp zwei Bar Ladedruck mächtig einheizt, aber leider den Stauraum unter der Sitzbank nochmals deutlich reduziert. Auch schluckt er deutlich mehr (4,5 bis 5,0 l/100 km), was den Aktionsradius bei acht Litern Tankinhalt arg einschränkt. Der Kompressor ist mit dem Variomatik-Gehäuse verschraubt. Ein Riemenantrieb bringt ihn auf Schwung. Volle 15 PS leistet die Kompressor-Variante in der gezähmten Variante (K15). Es ist noch deutlich mehr drin. Ungedrosselt (K20) bringt er es auf 20 PS. Dafür braucht man dann den Motorradführerschein A1. Den K15-Motor zu entdrosseln ist nicht so einfach, ein Software-Update genügt da nicht. Ein teures Steuergerät ist notwendig und daher wirtschaftlich kaum tragbar.