Peugeot Jet Force 125
Peugeot Jet Force 125

Jet Force One

Unter den sportlichen Rollern in der 125er-Klasse ist der Peugeot Jet Force der radikalste. Sowohl sein Fahrwerk als auch sein Antrieb schließen wenige Kompromisse, ein Scooter für Technik-Freaks. Leider zeigt sein nervöses Sportlerherz auch einige Schwächen.

Sportliche Roller führen in der 125er-Klasse ein Außenseiter-Dasein. Der französische Hersteller Peugeot macht da mit dem Jet Force 125 eine rühmliche Ausnahme. Markant ist seine spitzig-kantige Form, die getrennten, zornig dreinblickenden Scheinwerfer in der Frontverkleidung und die steil stehende, schmale Heckpartie, die den Blick auf das fette 130/60er oder gar 140/60er Hinterrad freigibt. Noch wichtiger aber ist die für einen Roller ungewöhnliche Rahmenbauart: Ein Brückenrahmen aus Aluprofilen und Gussstücken, den man sonst so nur aus dem modernen Sportmotorradbau kennt. Dieser ist besonders verwindungssteif und obendrein noch recht leicht. Auch das zentrale Federbein, das über Zugstreben von der Triebsatzschwinge angelenkt wird, ist in dieser Klasse mehr als ungewöhnlich und eigentlich nur in hochpreisigen Maxi-Rollern zu finden. In Verbindung mit der straff abgestimmten Paioli-Gabel und satten 36 mm Standrohrdurchmesser hat der Jet Force 125 ein Fahrwerk, das in dieser Klasse an Stabilität seinesgleichen sucht. So sind das Fahrgefühl und der Kontakt zur Fahrbahn direkt und Lenkbefehle laufen sehr präzise ab. Doch besonders handlich ist der Jet Force nicht. Die straffe Fahrwerksabstimmung lässt es an Komfort vermissen.

Fotostrecke Peugeot Jet Force 125

Cockpit

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Der Jet Force überzeugt durch ein tadelloses Fahrverhalten, zu viel Komfort sollte man allerdings nicht erwarten.

Den erwartet wahrscheinlich auch keiner von einem Sportroller, aber wer sich für den flotten Franzosen interessiert, sollte wissen, worauf er sich einlässt. So fehlt, bedingt durch das Rahmenkonzept, der rollertypische, bequeme Durchstieg. Auch haben es kleinere Personen durch die hohe Sitzposition (845 mm) schwer, sicher mit dem Fuß den Boden zu erreichen, um rangieren oder sich abstützen zu können. Lange Lulatsche dagegen werden sich freuen, endlich auf einem 125er-Roller ordentlich Platz nehmen zu können. Der Beifahrer muss mit einem kleinen Sitzbrötchen Vorlieb nehmen. Dafür sind die Soziusrasten mit ihrer Klappfunktion geradezu vorbildlich.