Gilera Runner
Gilera Runner 50 SP und PJ

Dauerläufer

Mit Modelljahr 2006 krempelt Piaggio den Gilera Runner nochmals deutlich um. Jetzt ist das Fahrwerk an der Reihe und auch sein äußerliches Erscheinungsbild soll nach nunmehr fast zehn Jahren der fortgeschrittenen Zeit und dem Trend angepasst werden. Er wirkt schlanker, eleganter, aber nicht mehr so jugendlich. Unverkennbar erhalten aber blieb der markante, durchgehende Doppelscheinwerfer, die regulierbaren Heizöffnungen, die nun in den Tunnel integriert sind und natürlich der Tunnel selbst, der nichts von seiner Höhe eingebüßt hat. Darunter wurde der Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen mit Pressteilen verstärkt, was ihm zu noch mehr Stabilität verhilft. Der Benzintank, nunmehr auf sieben Liter Inhalt reduziert, wanderte tief in den Zentraltunnel, um den Gesamtschwerpunkt weiter nach unten zu verlagern, was ihn aber nicht handlicher macht.

Dafür sind vor allen Dingen die neuen Räder verantwortlich. Statt auf kleinen 12-Zoll-Pneus rollt der Runner nun vorn auf einem 14-Zöller der Größe 120/70, hinten ist es ein breiter 140/60er in 13 Zoll. Damit ist der Runner kursstabiler als zuvor unterwegs. Komfortabel ist die Abstimmung der Telegabel gelungen, nur das Federbein, das sich gegen die Triebsatzschwinge abstützt, fällt zu hart aus. Und noch immer verlangt die vordere Scheibenbremse nach hoher Handkraft, was aber den guten Verzögerungswerten keinen Abbruch tut. Die Bremsen des Runner sind ausreichend dimensioniert.

Von der praktischen Seite hat der Runner nicht mehr zu bieten als zuvor. Der große Stauraum unter der gut gepolsterten Sitzbank bunkert locker einen Integralhelm plus zusätzliche Utensilien, doch weiteren Stauraum an anderer Stelle gibt es nicht. Dafür leistet er sich einen informativen Bordcomputer, gutes Halogenlicht inklusive Fernlicht, ausklappbare Soziusfußrasten und hohe Zuladung, dass selbst mit zwei schweren Personen das Gesamtgewicht nicht überschritten wird.

Vergaser- oder Einspritzmotor? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Beide Motoren erfüllen die Euro-2-Norm, aber der leistungsstärkere PureJet-Antrieb hat nicht nur am Berg und unter Last den längeren Atem, er verbraucht auch spürbar weniger Kraftstoff als die Vergaservariante. Drei Liter und weniger sind beim Einspritzer die Regel, ohne mit der Gashand vorsichtig sein zu müssen.