Indisch bremsen

Brembo präsentiert eine Kombibremse für Scooter und Mittelklasse-Motorräder

Der italienische Bremsenspezialist Brembo entwickelt und fertigt bereits seit 2010 in Indien Bremsanlagen für Scooter und Motorräder bis zu 600 cm3 unter dem Markennamen BYBRE (steh für by Brembo). Jetzt hat der indische Ableger eine neue, kombinierte Bremsanlage für Roller entwickelt, die auch ungeübten Fahrern mehr Sicherheit bietet durch kürzere Bremswege, die durch optimale Verteilung der Bremskraft auf Vorder- und Hinterrad zustande kommen. Hintergrund ist die ab 2016 in Kraft tretende EU-Bestimmung, nach der alle ab dann neu produzierten Scooter und Motorräder entweder ein ABS oder eine Kombibremse aufweisen müssen. Das gilt nicht für bereits existierende Modelle, hier gilt Bestandsschutz. Das BYBRE-System besteht am Vorderrad aus einem 3-Kolben-Schwimmsattel dessen mittlerer Kolben von einem hinteren Hauptbremszylinder angesteuert wird. Die beiden äußeren Kolben werden wie üblich von einem vorderen Hauptbremszylinder aktiviert. Ein Spezialventil, das zwischen dem hinteren Hauptbremszylinder und dem vorderen Bremssattel angeordnet ist, bestimmt die Druckverteilung zwischen vorderem und hinterem Bremssattel. Es sorgt dafür, dass das Hinterrad bei Betätigen des Bremspedals immer vor dem Vorderrad blockiert. Damit ergibt sich eine deutlich bessere Bremsleistung als bei einer herkömmlichen Bremsanlage. Das ist gerade für weniger erfahrene Fahrer wichtig, die bei rutschigem Straßenbelag die Vorderbremse nicht gerne voll einsetzen. Mit dem neuen System treten die Italiener in Konkurrenz zu Bosch und Conti, die bereits solche Systeme im Programm haben. Der dann größere Wettbewerb dürfte auf längere Sicht zu weiter fallenden Preisen auf diesem Sektor führen.