BMW C evolution - Titel

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BMW C Evolution

E-volution

Das innovative Antriebskonzept steht dem Neuling ins Gesicht geschrieben. Seine kantige Formensprache, LED-Blinker und –Leuchten, ein TFT-Display analog zum BMW i3 – alles wirkt extrem modern, bisweilen futuristisch. Das gilt sogar für die fluoreszierende Seitenverkleidung mit dem durchscheinenden „e”. Sie soll so auch beim Serienfahrzeug zum Einsatz kommen – wenn die Zulassungsbehörden mitspielen. Vom Design her ist der Elektro-Roller ohnehin nahezu komplett fertig. Unspektakulär wirkt dagegen das Fahrwerk mit Upside-Down-Gabel vorn, seitlichem Federbein hinten, das steiler steht als beim C 600 Sport, und Dreischeibenbremsanlage mit ABS – auch wenn der Standard für Rollerverhältnisse hochwertig ausfällt. Überlegt wird bei BMW, ob der C Evolution aufgrund des hohen Drehmoments am Hinterrad noch eine Antischlupfregelung erhält. Das soll sich aus den Erfahrungen ergeben, die man nun in der Praxis gewinnt.

Die sportiv-lässige Ergonomie teilt sich der C Evolution übrigens mit dem BMW Maxiscooter C 600 Sport. Änderungen sind zudem noch unter der Sitzbank zu erwarten: Wo sich beim Prototypen unter dem Sozius-Polster Messinstrumente verbargen, soll später Stauraum entstehen, und für die kurze getönte Windschutzscheibe verspricht BMW eine effektivere, höhere Scheibe als Ergänzung. Am Fahrwerk werden die Entwickler ebenfalls noch Hand anlegen. „Die Fahrwerksabstimmung hatte bei der Entwicklung nicht erste Priorität,“ sagt Dr. Christian Landerl, der österreichische Entwicklungschef von BMW Motorrad. Sie war beim Prototypen eher knackig sportiv und wenig komfortabel ausgelegt.

Obwohl der neue E-Scooter schon recht fertig aussieht und offensichtlich gut funktioniert, müssen sich die Elektrofans noch ein wenig gedulden. Erst kommen die BMW-Vierradkollegen mit ihren Elektroautos auf den Markt, dann folgt der C Evolution. „So zirka in 15 Monaten”, meint Stephan Schaller, seit dem 1. Juli der neue Motorrad-Chef bei BMW. Auf der Intermot in Köln Anfang Oktober wird der C evolution auf jeden Fall schon mal der Öffentlichkeit gezeigt – dann wahrscheinlich in der endgültigen Version.

Nur in Sachen Preisvorstellung halten sich die Münchener zurück. Dass es zunächst ein subventionierter Preis sein wird, darüber ist man sich bei den Münchenern im Klaren. „So ein Fahrzeug muss sich auch verkaufen lassen”, sagt Stephan Schaller. Deshalb gibt es zusätzlich Überlegungen über andere Vertriebsmodelle wie z.B. Mieten oder Leasen. Auf jeden Fall bekommt die Elektro-Mobilität durch den BMW C Evolution einen gehörigen Schub, der andere Hersteller (gerade aus dem Automobilbereich) ermuntern wird, ihre Anstrengungen in Sachen Elektro-Bikes voranzutreiben.

Norbert Meiszies/Thilo Kozik